Donnerstag, 18. Dezember 2014

Inklusion in der demokratischen Schule in Huamachuco

 


Eine häufig gegen Inklusion geäußerte Kritik basiert auf der Sorge, dass begabtere Kinder in einem inklusiven Umfeld zurückbleiben und nicht ausreichend gefördert würden. Doch wurden in einigen Studien statistisch nachgewiesen, dass die Heterogenität nicht nur die Schwächeren begünstigt, sondern auch alle anderen SchülerInnen von dieser Vielfalt profitieren. Diese Studien zu internationalen Schulleistungen sind im Auftrag der OECD entstanden, siehe auch PISA- Studien.
Eine andere kritische Sicht auf Inklusion besagt, dass ein Ende der Selektion, wie sie zur Zeit noch in Grund- und Mittelschulen durchgeführt wird, eine Flut von Bewerbungen für Hochschulen und Universitäten auslösen würde. Zu einem Zeitpunkt, an dem spätestens ein sozialer Filter den massiven und unnötigen Zugang zu Universitäten verhindern sollte.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die oft nicht genug bedachte zusätzliche Belastung, die Inklusion für die LehrerInnen bedeute: für die komplexe Planung und Umsetzung des Curriculums für alle benötigen sie viel mehr Zeit als zuvor.
Zusätzlich bedarf es für die Realisierung der Inklusion einer kompletten Revision der LehrerInnenausbildung mit den entsprechenden finanziellen und organisatorischen Folgen.
Kritiker der Inklusion führen darüberhinaus an, dass es Kinder mit speziellen Bedürfnissen gebe, für die das bestehende System der Sonderschulen absolut passend sei: diese Schulen bieten ihnen die Möglichkeit, Kinder mit ähnlichen Einschränkungen zu treffen und so die eigene Identiät zu finden. Es seien vor allen Dingen Menschen mit sensorischen Beeinträchtigungen (seh-, hör- oder sprachbehinderte Menschen), denen das in einer inklusiven Schulen fehlen würde.  
Inklusionsbefürworter weisen diese Kritik mit dem Argument zurück, dass sich eine gesunde Identität und eine unbeschadete Selbstachtung nur in einem Umfeld mit Verschiedenheiten und gleichen Chancen für alle entwickeln kann.
 Grundsätzlich sollte sich die Inklusion nicht ausschließlich auf die Bildung und auf die Menschen beschränken, die Unterstützung in pädagogischer bzw. schulischer Hinsicht benötigen. Die Inklusion kann und soll gleichermaßen in anderen sozialen Bereichen eine Rolle spielen. Ihre Anwendung als Grundprinzip bzw. - haltung auf lokaler Entscheidungsebene (z.B. Kommunalpolitik) könnte helfen, die Diskriminierung und Ausgrenzung benachteiligter Gruppen (Jugendliche, Frauen, sexuelle Minderheiten, ethnische Minderheiten) zu verhindern.
Inklusion bedeutet, dass allen Menschen - unabhängig von ihren jeweiligen physischen, kulturellen oder sozialen Voraussetzungen, mit allem, was sie umgibt, zu gleichen Bedingungen und auch mit gleichen Rechten, eine fundamentale Entwicklung ermöglicht werden sollte, vor allen Dingen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Arbeit und gesellschaftlicher Teilhabe.
In einer inklusiven Schule profitieren alle SchülerInnen von einem Unterricht, der für alle passend ist, in dem kooperative Projekte und gemeinsame Aktionen durchgeführt werden und der multidisziplinär ausgerichtet ist. Die LehrerInnen bilden sich stetig fort, bringen Methoden und Techniken auf den neuesten Stand, etc..
Inklusive Pädagogik bedeutet, dass alle zusammen lernen, unabhängig von ihren jeweiligen Vorrausetzungen, ohne dass sie ausgrenzenden Bedingungen oder Mechanismen ausgesetzt sind. Diskriminierende Aktionen werden vermieden. Da dies so ist, ist es eine Schule, an der alle teilhaben und ihr vielfältiges Wissen austauschen können und sich so gegenseitig bereichern.
Dadurch können sie die Rechte und Chancen von jedermann durchsetzen und zu gleichen Bedingungen in einer lebenswürdigen Gesellschaft "von" und „für“ alle leben, einer Gesellschaft, die eine gute Lebensqualität und ein voll zufriedenstellendes Leben ermöglicht.

Siehe auch:  Escuela Democrática de Huamachuco.
 



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