Sonntag, 30. November 2008

ES WEINACHTET

Die Baustelle geht in soweit voran dass wir dabei sind die Fundamente des Saales voranzutreiben. Jedoch stossen wir auch immer wieder an Fragen wo wir dann doch nochmal genauer nachdenken müssen. Auch sind die Steine die wir geschenkt bekommen haben nicht ganz perfekt und so wie das unser Tapialero macht ist es laut Don Pedro (einem 80 järigem bauerfahrenen, super lustigen Freund von Coco) nicht gut.
Jetzt haben wir noch einmal ein paar Laster Steine bekommen die etwas besser sind und dann man sehen. Auch ein Wenig Zement haben wir geschenkt bekommen.
Ansonsten haben ich diese Woche nicht so viel von der Baustelle mitbekommmen weil ich am letzten Samstag nur einen halben Salto gemacht hatte und ihn mit einer Landung auf meiner Schulter beendete.
Was allerdings seine Vorteile hatte, denn so konnte ich zusammen mit Lenja Haushaltstätigkeiten nachgehen und zwar organisierten wir einen kleinen Ofen und so gab es zum ersten mal BROT!!!

Unserer kreativität waren dann keine Grenzen mehr gesetzt und so versuchten wir uns an, Erdnussmuss, Butter selber machen (nicht geklappt :-(, haben genaialen Honoig gekauft und dann ging es auch los mit den Plätzchen:

Wir dachten uns einfach wir brauchen auf jeden Fall etwas vorweihnachtliche Stimmung hier und vor allem echte Weichnachtsplätzchen. Diese Woche verbrachten Lenja und ich also die Vormittage hauptsächlich damit Kekse auszuprobieren und andere Köstlichkeiten zu bereiten. Ich meine Jakob war es der auf die glorreiche Idee kam einen Keksverkauf zu starten. Die Planung lief an, wir errechneten uns die Mengen, entworfen Designs und Verpackung, organisierten einen Ofen bei Fernando und das Feuerholz dazu. Wir fanden sogar Plätzchenausstecher die uns ein Café freundlicherweise auslieh.
Auf Samstag war dann alles vorbereitet, wir hatten die Zutaten billig im Restaurant gekauft und so startete am Morgen die Keksteigproduktion. Coco heizte den Ofen gut ein und mit den helfenden Händen der Promotores de la Escuela Democratica war der Teig im Nu gemacht und die schönen Plätzchen geformt. Sodann ging es Zack auf zack ab in den mit Holz gefeuerten Lehmofen. Alles lief perfekt, keine verbrannten und am Ende hatten wir einen riesen Haufen wunderschöner Plätzchen vor uns. Wir bereiteten ein grossses Essen (Spaghetti Bolognese) für alle Helfenden zu und tafelten gemütlich am Abend.
Heute morgen tüteten wir dann die Kekse in die selbst gebastelten und designten Tütchen ein und starteten den Verkauf in einem kleinen leer stehenden Laden unten in Cocos Haus.
Zunächst dachten wir 5,-- Soles pro Tüte ist zu teuer aber dann lief es an und wir verkauften richtig gut. Damit werden wir also ein wenig Geld für die Schule verdienen, je nach dem wir gut es läuft werden wir dann weitere Aktionen machen.

Gestern wollte eigentlich noch das Fernsehen kommen und eine Dokumentation vom Projekt machen die bis Trujillio ausgestrahlt werden sollte jedoch warteten wir vergebens am Frühstückstisch auf das Fernsehteam. Jetzt haben sie sich für mortgen angemeldet, mal sehen.
Und heute waren sie auch wirklich da und haben uns gefilmt!

paco

Sonntag, 23. November 2008

GRUNDSTEINLEGUNG!

Die Vorgeschichte:

Die Woche fing damit an, dass wir mit Willsons Geschwistern noch einmal zusammen genau das Gelände absteckten. Das war sehr nötig da wir endlich wussten wo genau wir anfangen durften zu buddeln. Zunächst jedoch verbrachten einige Zeit damit unsere Punkte auf dem Gelände genau abzustecken und auch den Grossen Saal zu verorten, den wir als erstes bauen werden.

Eine Weitere erfreuliche Nachricht anschliessend an die Hilfe der Maschine war, dass wir von der Gemeinde Steine für das Fundament und Sand und Kies geschenkt bekommen. Leider, wie das hier so ist kamen die dann aber nicht zu den vereinbarten Zeiten. Wir fingen also damit an die Fundamente für den Saal auszuheben. Die ersten Spatenstiche waren sehr schwer da die Erde total von der Maschine festgefahren war. Innerhalb von 2 Tagen (am Fr.) waren wir dann aber so weit dass der Graben für die erste Wand vom Grossen Saal ausgehoben war. Und oh wunder auch die Materialien von der Gemeinde waren geliefert worden!

Somit war alles vorbereitet um mit dem Bau zu beginnen. Aus dem Dorf haben wir einen Tapialero (ein Meister der Wände auf die hier traditionelle Art und Weise baut http://www.album.de/bild/1108428_39040/-b151092.cfm), der uns die Wände und auch das Fundament bauen wird. Und weil gerade alles so gut klappt war dieser auch pünktlich um 8 Uhr am Samstag auf der Baustelle und nachdem er sich seine Richtschnüre gespannt hatte kam der grosse feierliche Moment der Grundsteinlegung! Hurra!

Zwei weitere Ereignisse hatte uns der gestrige Tag auch noch zu bescheren:


1. Sören (ein Mitarbeiter der GTZ der über Arne (Vater an der Kapriole) von dem Projekt hier gehört hatte) war am Freitag angekommen um sich das Projekt anzuschauen. Er ist Fachman in Sachen Abwasser und so haben wir uns am Samstag zusammen hingesetzt und er hat uns gute Tipps und Hinweise geben können.


2. Am Abend zauberten wir ein herrliches Mahl (Vorspeise: Pan de Agua mit Avocadocréme, Hauptspeise: Selbsgemachte Vollkorn-Schupfnudeln mit Rosmarin in Butter anbgebraten dazu Bolognese Soße, Nachspeise: Obstsalat (Erdbeeren, Mangos, Sternfrüchte, Banane,...) mit Joghurt), richteten das Esszimmer schön her, denn wir hatten die Ingenieure die uns die Maschine geliehen hatten eingeladen um uns bei ihnen zu bedanken.


Ein rundum gelungener Tag. Hoffentlich geht das jetzt so weiter!

Paco

Samstag, 15. November 2008

JETZT GEHTS RUND


Da es gerade richtig los geht und wir deshalb schon mitte der Woche den drang verspürten ausführlich zu berichten (sihe Mail "jetzt läufts rund) kommt hier nur nochmal eine knappe zusammenfassung:

- am Montag kamen wir aus Huanchaco von unserem kleinen Urlaub zurück
- der Dienstag war ein weitere etwas frustiger Tag da man eigentlich auf der Baustelle nichts so richtig zu tun hatte und sich ärgerte, dass niemand von dem Dorf zum helfen kam. Wenigstens ist das Wetter seit wir zurück sind wieder bombig. Zwar etwas frischer aber immer voller Sonnenschein und wenig Regen am Nachmittag
- Mittwoch war der Risentag völlig überraschend erfuhren wir dass heute der Radlader umsonst zu uns aufs Land kommt und alles platt macht. Und wie das funktioniert hat, alles in einem Rutsch. Auch waren plötzlich Leute aus dem Dorf da um uns zu helfen. Die Stimmung in der Gruppe schlug nach diesem Ereignis komplett um. Wieder voller euphorie und Wille weil es jetzt so richtig vorangehen kann.
- Von jetzt an wurde auf hochtouren geplant, Pläne gezeichnet, Berichte geschrieben, Fachleute zu Rate gezogen,...
- Eine klitze kleine Kehrseite von der ganzen Aktion war, dass die Geschwister von Wilson die uns ja das Land verkauft und teilweise geschenkt haben nicht so sehr erfreut waren, dass wir erstens mit dem Radlader über ihr gelände zu unserem gefahren sind und zweitens die Erde die wir nicht brauchen in ihren Wald gekippt haben. Wir konnten diese Riesen Gelegenheit mit der Maschine aber einfach nicht ausschlagen und als wir ihnen das erklärten waren sie auch einsichtig.
- lediglich mussten wir heute am Samstag dann denn Wald oder besser gesagt die einzelnen Bäume etwas von der Erde befreien damit sie nicht faule. Sehr erfreulich an dieser Aktion war, dass heute zum ersten Mal Leute (das heisst Frauen und Kinder, die Männer scheinen hier nicht wirklich zu arbeiten) aus dem Dorf von ganz alleine kamen zum mithelfen. Das war ein ganz anders Schaffen mit so vielen Leuten auf der Baustelle und hat Spass gemacht.
- Morgen am Sontag gibt es 2 Weitere wichtige Ereignisse:
1. stecken wir zusammen mit den Geschwistern nocheinmal das Gelände genau ab damit wir genau wissen wo wir Bauen können, das ist eine sehr Wichtige Grundlage um anfangen zu können.
2. Wird morgen nocheinmal eine Reunion (Versammlung) im Dorf stattfinden um einfach am Ball zu bleiben und weiter zu besprechen wie die Zusammenarbeit besser aufgebaut werden kann.
- Wir wollen jetzt natürlich so bald wie möglich mit dem Bau beginnen. Beginnen werden wir mit dem Grossen Saal auf den wir, wenn alles prima läuft auch noch bis vor der Regenzeit im Dezember das Dach drauf bekommen und damit eine geniale Grundlage für die Schule geschafft hätten. Man wird sehen.
- Im Moment fügt sich alles sehr gut von allen Seiten und wir sind ganz und gar bei der Sache
paco

Freitag, 7. November 2008

REGENZEITPROGRAMM

Vorweg erstmal:
im Moment sind wir in Huanchaco am Pazifik geniessen den Strand und die Wellen und Campen in einem super schoenen Hostel. Huanchaco liegt etwas (20 min mit Collectivo) von Trujillo direkt am Meer und ist eigentlich nur eine Ansammlung von Hotels direkt am Strand. Die Landschaft ist nicht besonders und das Wetter immer so bedeckt aber es ist trotzdem ein voller Erfolg man fuehlt sich richtig im Urlaub und wir gehen baden machen Saltos im Sand essen lecker,...

Wie uns gerade berichtet wurde ist in Huamachuco gerade super sonniges Wetter aber ich bin sicher so bald wir wieder da sind renks sich das schon wieder ein und es regnet wieder die ganze Zeit :-)

Also was weiterhin geschah:
3 Gruende hindern uns gerade ein wenig daran mit Elan auf der Baustelle weiter zu machen:
Erstens regnet es oefter morgens oder man weiss nicht so ganz ob es heute regnen wird oder doch nicht. Das mit dem Regen ist auch unguenstig da dann die Adobes selbst unter unserem Dach nicht trocken werden. Fuer die Adobes braeuchten wir zudem Stroh das trocken ist und das haben wir im Moment auch nicht und da wo wir es schneden gehen koennten regnet es natuerlich auch... Zweitens ist es so dass wir mal ausgerechnet haben wie viel Erde wir da eigentlich ausheben muessten und das ist enorm. Darum haben wir uns mal erkundigt ob wir irgendwo eine Maschiene herbekommen koennen die uns das in einem Tag machen koennte. Da gibt es jetzt im Moment 2 Moeglichkeiten. Die eine ist, dass wir eine Maschine vom Municipalidad fuer einen Tag mieten das kostet aber 600,-- Soles. Die andere Moeglichkeit ist dass wir die Mschine von Bekannten von der Luna umsonst oder wenigstens guenstiger bekommen. Dafuer waren Luna und ich am letzten Samstag mit den beiden an der Lagune und haben Forelle gegessen und gequatscht. Allerdings ist noch nichts festes dabei herausgekommen. Wir werden sehen. Es ist aber eben recht wahrscheinlich dass wir die Erdarbeiten doch irgendwie von einer Maschine erledigen lassen werden. Darum sinkt natuerlich auch der Elan jetzt weiter zu buddeln wenn das in bald so oder so von einer Maschine uebernommen wird.
Drittens kommt von dem Dorf niemand zum helfen obwohl sie es uns versprochen hatten. Wir sind extra noch einen Tag laenger in Huamachuco geblieben weil wir zusammen arbeiten wollten aber es kam leider niemand.

Das alles soll uns aber nicht grossartig trueben und vor allem nicht am Arbeiten hindern denn es gibt genug zu tun. In einer "Regenzeitbesprechung" haben wir uns klar gemacht, dass es jetzt einfach eine Phase geben wird in der wir uns etwas umstellen werden muessen und wo es vielleicht schwer ist morgens aufzustehen wenn am Fenster die Baeche runterlaufen aber wir trotzdem genug zu arbeiten haben und ich denke das wird auch genauso Spass machen wir muessen da nur erstmal in den neuen Rhytmus reinfinden. Als Aufgaben haben wir jetzt ganz klar:
- Die Planung (in unserem Rollenspiel) vortzusetzen insbesondere weil sich das Gelaende noch einmal in Form und auch in der Groesse ein Bisschen geaendert hat.
- Dann werden wir ein Modell vom Land bauen auf dem wir mit mehr Leben planen koennen
- Wir muessen ein paar Raeume in Cocos Haus herrichten und ein Schild ueber der Tuer anbringen "Escuela Democratica de Huamachuco" da wir das Haus von Coco als Schule angegeben haben wo die Schule im naechsten Fruehjahr anfangen kann, da wir ja im Moment noch kein Schulhaus vorzuweisen haben.
- Eine andere Aufgaben fuer die, die trotzdem Lust haben handwerklich ranzugehen, wird sein aus eine Tonne ein Kompostklo zu bauen um zu erproben wie gut das hier in den klimatischen Verhaeltnisen funktioniert.

Somit werden wir uns auch in der naechsten Zeit beschaeftigen koennen. Und sollte dann wirklich bald die beruechtigte Maschiene kommen werden wir auf einen Schlag vor dem Land stehen und den Wirklichen Bau beginnen koennen. Im Moment liegt das noch etwas fern aber ich denke das kommt dann sehr ploetzlich.

Eine sehr erfreuliche Nachricht haben wir auch noch aus Deutschland bekommen und zwar wird ende dieses Monats ein Mann von der GTZ hoechstwahrscheinlich zu Besuch kommen da er hier in Lima auf eine Konferenz kommt, von unserem Projekt gehoert hat, das sehr spannend findet und uns auch gerne helfen wuerde. Er beschaeftigt sich mit Abwassertechnik und kann uns sicherlich mit viel gutem Rat beistehen. Ausserdem bringen solche Ereignisse immer einen sehr willkommenen frischen Wind ins Projekt wenn einfach mal jemand Aussenstehendes vorbeischaut. So wie das auch mit dem Gruppenwechsel ist. Da wird man auch moralisch wieder etwas aus dem Alltagsschlaf geruettelt.

Nun werde ich mich noch zu den aneren ans Feuer gesellen wo wir heute abend grillen und Lukas Geburtstag feiern werden!

Paco